Abend ist da, sitze hier auf Sofa, Kerze flackert sanft in ruhiger Stimmung. War müde heute nach langer Schicht im Hotel, jeder Gast bringt eigene Geschichte, Leben, Gesicht. So viele Menschen kommen und gehen, aber manchmal vermisse jemanden... vielleicht jemanden aus alten Tagen, früher, als alles irgendwie leichter war.
In stillen Momenten, wenn Licht weich und warm ist, spüre ich Wehmut, Erinnerung an Zeiten, als ich noch in Ungarn war. Dort hatte ich Freunde, Familie, Geborgenheit. So oft bin ich jetzt hier im schönen Tirol, unter hohen Bergen... und doch ist es manchmal, als ob ich einen Teil von mir selbst vermisse. Erinnerung summt leise, wie alte Melodie, die immer wiederkehrt.
Träume, sie kommen in sanften Wellen, manchmal mitgeschickt von Flüstern des Windes, der durch Fenster gleitet. Es gibt Herzen, die schlagen trotz Entfernung im gleichen Takt. Vielleicht ist es die Sehnsucht, die uns verbindet, Gedanken, die auf Reisen gehen, um jemanden zu finden, der gleich fühlt.
Sich verloren fühlen kann auch bedeuten, dass es Weg zur eigenen Mitte gibt. Umarmen diese Leere, die zugleich gefüllt ist mit Erinnerungen und Hoffnungen. Manchmal verbirgt sich in Melancholie das Schimmern von Freude, die noch kommt. Und so sitze ich hier, lausche dem Knistern der Kerze, während die Nacht langsam hereinfällt. Gedanken sind frei und wandern, um Platz zu machen für Neues, das noch kommt.