In meiner Erinnerung, Kindheit in Ungarn war ein Tanz aus Farben und Geräuschen. Sommer war warme Umarmung von Sonne, Felder voller Blumen, die in Wind wiegten. Kinderlachen hallte durch die Gassen unseres kleinen Dorfes, während wir Verstecken spielten bis Abenddämmerung uns nach Hause rief.

Morgens ging ich mit Großmutter auf Markt. Dort war Duft von frischem Brot, reifem Gemüse, Stimmen der Händler, die ihre Waren priesen. Ich hielt immer ihre Hand fest, kleine Hand in ihrer, fühlte mich sicher in dieser geschäftigen Welt.

Winter war andere Welt. Kalt, aber voller Wunder. Schnee bedeckte alles mit weichem, weißem Mantel. Abends saßen wir am Kamin, Familie eng zusammengerückt, lauschten Geschichten von früher. Geschichten, die von alten Zeiten erzählten, von Menschen, die wir nie trafen, aber in Herz spürten.

Heute, wenn ich Vögel im Herbstzug sehe, denke ich an jene Tage. Erinnerungen wie alte Lieder, die nie ganz vergessen werden. Ich kann fast die Kälte der Winterluft auf Wangen spüren, das Kribbeln von Vorfreude vor Feiertagen.

Unsere Kindheit formt uns in stiller Weise. Sie gibt uns Wurzeln und Flügel, Geschichten und Träume. Und manchmal, wenn Wind richtig weht, glaube ich, ich höre noch immer das ferne Echo der Lieder meiner Kindheit in Ungarn.